Der versunkene Hof bei Wolkertshofen

Veröffentlicht am 24. November 2024 um 18:51

Aus "Die Altmühl - Sagen und Legenden" ISBN 3-922175-16-3 FMS Verlag. Mit freundlicher Genehmigung der FMS AG, Rechtsnachfolgerin des FMS Verlag

Bei Wolkertshofen lag früher ein Weiher. Im sumpfigen Grund sieht man heute noch Stücke vom Mauerwerk. Es sind die Reste des einst stattlichen Hoflacherhofes, der nach seinen Besitzern auch Weidenhillerhof genannt wurde. Die Weidenhiller waren ein waren ein reiches Bauerngeschlecht, jedoch hochmütig. Mit Geringschätzung sahen sie auf ihre Nachbarn herab und verachteten Gott und seine heiligen Gebote. Es war an einem Heiligen Abend. Die Verlobung des Hoferben wurde mit Musik und Tanz und mit großen Aufwand gefeiert. Da riefen die Glocken zur Christmette in Buxheim. Doch niemand von den Tänzern kümmerte sich darum

Die Großmutter aber mahnte den Bräutigam zum Kirchgang. "Hörst du nicht, Quirin, was die Glocken künden?" sprach sie, und sie sang, den Klangfall der Glocken nachahmend: 

"Komm - und wa-le,
komm - zum Scha-le
daß - das- Christkind
seg-ne - al-le!

Quirin, wer auf Gott vertraut, hat auf festen Grund gebaut".

Quirin lachte spöttisch und erwiderte: "Ahnl, so rufen ja die Glocken gar nicht. Sie sagen..."  und auch er ahmte ihre Tonstufen nach, nur in anderer Reihenfolge:

"Nur - die - Dum-men
wer-den - kummen,

wenn - wir - hoch - vom
Tur-me - nrum-men!

Ahnl, die 20000 Gulden, die ich erheirate, sind ein festerer Grund , als der Segen von dem da oben!"

Kaum hatte er so gelästert, da ging ein Zittern durch das Haus, der Grund des Gebäudes senkte sich in die Tiefe, und ehe noch die Gäste das unselige Haus verlassen konnten, stürzte es mit furchtbaren Krachen in sich zusammen und erschlug den frechen Spötter.

(Aus 

 

 

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