1. In der Küche

Bild: Prof.Dr. Kerstin Merkel u. Adrian Schug mit Unterstützung OpenAI/ChatGPT


Die Küche

Im Mittelalter war die Küche nur zum Kochen da. Wegen der Brandgefahr durch das offene Feuer besaß der Raum meist ein Steingewölbe. Der Rauch zog durch den großen Kaminschacht ab. In der Küche stand ein gemauerter Herd. Darauf brannte das Feuer. Über die Glut stellte man einen eisernen Rost, auf den man Tongefäße zum Kochen stellte. Bei großen Küchen gab es auch Drehspieße über dem Feuer. Man konnte große Kessel an Ketten über das Feuer hängen, wenn man für viele Menschen kochte.

Der Kamin diente auch zum Räuchern von Schinken und Würsten. 


Burgküche von Nassenfels

Nach dem Ausbau der Burg Nassenfels zur Festung musste für die Besatzung täglich gekocht werden. Dazu baute man eine große, freistehende Küche. In dieser befand sich ein großer Herd mit 6 bis 8 Feuerstellen. Über dem Herd erhob sich ein riesiger Kamin von 15 bis 18 m Höhe.

Der untere Teil hatte sich als Ruine erhalten. Daneben befand sich der gewölbte Vorratskeller. Gleich davor hatte man einen Brunnen angelegt, der heute noch besteht. 


Holz & Feuer

Holz war der wichtigste Brennstoff. Es wurde soviel gebraucht, dass man schon im Mittelalter strenge Waldgesetze erließ, weil zuviel Bäume gefällt wurden. Arme Leute konnten sich kein Holz kaufen, sie konnten weder heizen noch ein warmes Essen kochen. Die Menschen hatten viel Arbeit, wenn sie die Bäume zu kleinen Scheiten schnitten und die Stücke ins Haus schleppen mussten.

Das Feuer in der Küche wurde nachts so abgedeckt, dass die Glut erhalten blieb. So konnte man am nächsten Morgen einfach die Glut wieder anfachen und hatte sofort ein Feuer zum Kochen. Wenn die Glut erlosch, hatte man viel Arbeit, ein neues Feuer zu entzünden, den es gab noch keine Streichhölzer und keine Feuerzeuge.

Krautfass

Krautfässer aus Holz, später aus Steingut, standen in allen Küchen. Das Weißkraut gehörte zu den Grundnahrungsmitteln. Es durfte in keinem Haushalt fehlen. Nach der Ernte hat man es fein geschnitten oder später gehobelt und es in ein hölzernes Fass, das Krautfass gegeben, Man hat das Kraut in Lagen mit Salz eingebracht, auf die Füllung einen Holzdeckel aufgelegt und mit einem Stein beschwert. Dann konnte es gären und fermentieren. Man hat es gerne mit Rüben gegessen, daher der Ausdruck „Kraut und Rüben“ für ein rechtes Durcheinander


Töpfe

Die Töpfe waren oft einfach aus Ton, man stellte sie direkt in die Glut. Manche hatten drei Füße, darin ist der Brei nicht so schnell angebrannt. Es gab auch Pfannen und Töpfe aus Eisen und Kupfer, doch waren diese viel teurer als die Tontöpfe. Die Tontöpfe zerbrachen leicht. Die Metallpfannen hat man sorgfältig gepflegt, es gab sogar den Beruf des Pfannenflickers, der Löcher und Dellen reparierte. Im Mittelalter hat man die Dinge nicht so schnell weggeworfen wie heute.


Schlachten

Fleisch war für die damalige Bevölkerung eine sehr seltene Speise. Geschlachtet wurde im Spätherbst und Winter. Schweine wurden auf einer Schlachtbank zerlegt. Feingehacktes Fleisch wurde im Darm der Tiere zu Würsten gemacht. Geeignete Fleischstücke wie der Schinken wurden gepökelt, also gesalzen und dann geräuchert, ebenso Würste. Der Rest wurde in einem Kessel gekocht, davon gab es die Kesselsuppe. Andere Stücke wurden gebraten, etwa die Rippchen. Auch Sülze wurde hergestellt. 

Unzählige Zicklein und Schäfchen wurden ebenfalls geschlachtet und gebraten. Der Herbst war auch die Zeit für Geflügel, bekannt ist die Martinsgans.


 

eine interaktive Mitmachaktion des Verein für Heimatpflege im Schuttergäu für Kinder