Gräberfeld am Klausbug

Östlich von Nassenfels ließen sich schon die Römer entlang der Römerstraße bestatten. Auf dem Fundament eines der größten Gräber entstand in christlicher Zeit eine Kapelle, in deren Umfeld sich in frühmittelalterlicher Zeit ein großer Friedhof entwickelte. 

2020 mussten wegen der Verlegung von Wasserrohren Teile des Friedhofes archäologisch ergraben werden. Dabei wurden zahlreiche Gräber freigelegt. Vermutlich handelt es sich um den ersten mittelalterlichen Friedhof in Nassenfels, den die damaligen Bewohner um die Kapelle auf dem Fundament des römischen Grabes anlegten. Die Kapelle dürfte damals sogar die Hauptkirche des Dorfes gewesen sein. Datiert wird der Friedhof ca. vom 7. bis in das 10. Jahrhundert.

Die Toten lagen unsystematisch neben-, teil übereinander. Offenbar wurde der Friedhof über einen so langen Zeitraum genutzt, dass manches Grab in Vergessenheit geriet und bei einer neuen Bestattung gestört wurde. Die Grabbeigaben war typisch für das Alter und Geschlecht der Personen, so gab es Kämme bei bei den Frauen, eine Sax bei einem Mann sowie Kämme und kleine Messer bei den Kindern.

Die Grabbeigaben haben offensichtlich auch in christlichen Zeiten noch eine Rolle gespielt.

Über dem Unterkörper des Toten liegt diagonal eine Sax. Eine Besonderheit ist noch das sich dunkel abzeichnende Brett neben dem Körper, auf dem ein zerbrochenes Gefäß zu sehen ist. Auch in christlicher Zeit gab man den Verstorbenen noch Grabbeigaben mit - die alten Traditionen hielten sich ungebrochen weiter.

Diese Frau starb offenbar während oder kurz vor der Geburt ihres Kindes. Der Fötus befindet sich noch in der Beckenlage. Um den Körper wurde mit großen Steinen die Grabgrube abgegrenzt.

Solche Bestattungen sind sehr anrührend, erzählen sie doch vom Leben und auch vom Leid der damaligen Menschen.

Dieses Kind, zwischen 5 und 7 Jahren alt, erhielt einen Kamm mit in das Grab, er liegt auf der linken Seite. Darunter sind mehrere Bretter zu erkennen, vielleicht die Reste einer zusammengebrochenen Truhe? Zu Füßen des Kindes steht ein zerbrochenes Tongefäß.

Auch bei diesem Toten liegen längliche Steine zur Abgrenzunge an der rechten Seite des Grabes. 

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