Zell a.d. Speck: Die vergrabene Kirchentür (8/25)

Veröffentlicht am 31. August 2025 um 18:11

aus: Emmi Böck, Sagen und Legenden aus EICHSTÄTT und Umgebung, Brönner und Daentler, S.170

In Zell a.d. Speck bei Meilenhofen im Schuttertal stand noch zu unserer Zeit eine sehr alte, mächtige Dorflinde. Erst vor einigen Jahren fällte man den Baum, weil er immer dürrer wurde. Seine Wurzeln waren weitverzweigt, sie gingen gar unterm Kirchhof durch bis zu dem Brunnen, wo die Leute früher alle ihr Wasser geholt haben. 

Unter dieser Linde sollen die Zeller Bauern im Dreißigjährigen Krieg ihre Kirchentüre vergraben haben, auf die goldene Hufeisen aufgenagelt waren. Sie taten es, damit die Tür nicht den räuberischen Schweden in die Hände fiele. Ganz alte Leute glauben bis auf den heutigen Tag, dass die goldbeschlagene Kirchentüre jetzt noch an der ursprünglichen Stelle in der Erde verborgen sei und man nur am richtigen Fleck graben müsse, um sie zu finden und reich zu werden.

 

Interessant sind auch die Quellenangaben von Emmi Böck auf S.221: 

mündl. Anfang der 60er Jahre: Maria Heindl, geb. Meilinger, geb. 18.3.1931 in Zell a.d. Speck, Volksschullehrerin und Hausfrau in Ingolstadt (meine langjährige Studienkollegin). Sie erfuhr diese Sage von der "altn Eberle" in Zell. 

Bild erstellt mit Unterstützung von OpenAI (ChatGPT/DALL·E)

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