Grenzhinweissäule der ehem. DDR am Fladunger Platz in Nassenfels (10/25)

Veröffentlicht am 26. Oktober 2025 um 18:22

Ein Stück DDR-Geschichte in Nassenfels

von Stefan Bockelmann, nach Informationen und Bildern von Michael Schweiger

Mitten auf der Wendeplatte der Nassenfelser Schule steht ein Stück deutsch-deutsche Geschichte: Eine Grenzhinweissäule (GHS) der ehemaligen DDR. Die Grenzsäule wurde auf Initiative des in Nassenfels geborenen Alois Schweiger im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der Stadt Fladungen dem Markt Nassenfels als Dauerleihgabe übergeben. 

Alois Schweiger kam nach dem Krieg als Zollgrenzbeamter in die Rhön nach Fladungen um dort die innerdeutsche Grenze zu Thüringen zu überwachen. Nach der Wiedervereinigung entdeckte Alois Schweiger bei einer Wanderung auf den früheren Kontrollwegen die im Wald liegende Grenzhinweissäule. Nach einem Telefongespräch mit der damaligen Bürgermeisterin von Melpers in Thüringen, auf deren Gebiet die Säule einst stand, und der Erlaubnis der zuständigen Berliner Behörde hat Alois Schweiger die Säule von Fladunger Bauhofmitarbeitern abholen lassen. 

Am 12. Nov. 2000, also fast genau vor 25 Jahren wurde die Grenzhinweissäule durch eine Nassenfelser Delegation mit einem Gastgeschenk bestehend aus 5 Kästen Bier abgeholt. Die Delegation bestand aus Ernst Meier, Anton Dumann, Renate Märkl, Karl Kunze und Michael Schweiger. 

Ganze 2 Jahre lag die Grenzsäule am Bauhof des Markt Nassenfels, bis sie dann schließlich in die Gestaltung des "Fladunger Platzes" einbezogen und im Rahmen einer würdevollen feierlichen Einweihung mit Vertretern des Markt Nassenfels und der Partnerstädte Fladungen und Comana de Jos (Rumänien) eine neue Bedeutung als Mahnmal der Wiedervereinigung bekommen hatte. 

Mehr zur Grenzhinweissäule und dem Fladunger Platz könnt ihr hier nachlesen :

Die Entstehung des Fladunger Platz in Nassenfels

Foto: Sammlung Schweiger

Bilder: Sammlung Schweiger

Hinweis in eigener Sache: 

Leider ist die Grenzhinweissäule Stand heute (2025) in einem erbärmlichen Zustand und bedarf einer dringenden Restauration. Der Verein für Heimatpflege im Schuttergäu hat hierzu bereits eine entsprechende Anfrage zur Restauration an den Markt Nassenfels gestellt. 

Auch das DDR-Emblem unserer Grenzsäule wurde durch hirnlose Vandalen entwendet, obwohl es sich hierbei nur um eine billige Kopie gehandelt hatte. Das Original ist leider derzeit im Archiv des Markt Nassenfels nicht auffindbar, sodass wir an dieser Stelle einen Aufruf an die Leser starten, uns bei der Wiederbeschaffung eines entsprechenden Emblems für unsere Grenzsäule zu unterstützen.