von Prof. Dr. Kerstin Merkel
Irgendwer hilft immer! Das war ein guter Grund, sich direkt an die 14 Nothelfer zu wenden, die in ihrer Gemeinschaft quasi für alle Sorgen und Nöte zuständig waren. In Meilenhofen versammeln sie sich um Maria mit dem Jesuskind in einem barocken Glasschrein vor dem linken Seitenaltar.
Die Verehrung der 14 Nothelfer hat sich schon um 1400 etabliert. Ihren künstlerischen Höhepunkt erreichte sie in der 1772 vollendeten Basilika „Vierzehnheiligen" von dem Architekten Balthasar Neumann. Ein komplettes Ensemble wie in Meilenhofen aus der deutschen Renaissance ist eine Besonderheit, weil im Laufe der Zeit die Gruppen auseinandergerissen wurden oder einzelne Figuren verloren gingen. Auch in Meilenhofen musste man in barocker Zeit vier Figuren ergänzen.
Dank modischer Details kann man die kleinen Figuren gut um 1520 datieren, so trägt der gerüstete Eustachius eine elegante Herrenhaube, wie sie gerade in Süddeutschland, z.B. bei den Fuggern, gerne aufgesetzt wurde. Auch die weiblichen Heiligen mit ihren gerade erst modern gewordenen Miederoberteilen und den rechteckigen Ausschnitten zeigen sich in der Damenmode ihrer Zeit.

Foto: (c) Kerstin Merkel
Als Merkvers für die drei weiblichen Heiligen gilt:
Barbara mit dem Wurm,
Margarethe mit dem Turm,
Katharina mit dem Radl,
das sind die drei heiligen Madl.
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